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30 Jahre Förderverein


Oktober 2023

Liebe Mitglieder, liebe Interessierte,

das Jahr 2023 markiert einen historischen Meilenstein des Fördervereins Freunde der Eigenherd-Schule e.V.. Vor 30 Jahren – im Herbst 1993 – wurde der Verein gegründet.

Als sich die Gründungsmitglieder über Satzung, Beitragsordnung und Geschäftsordnung berieten, konnte Werder Bremen noch gegen den FC Bayern München Deutscher Fußballmeister werden, Steffi Graf gewann zum dritten Mal das Tennisturnier von Wimbledon, ein gewisser Michael Schumacher begann seine Erfolgsgeschichte in der Formel 1 und der Vertrag von Maastricht zur Gründung der Europäischen Union trat in Kraft.

Wir möchten hier die Gelegenheit nutzen, an diese frühen Gründungsjahre zu erinnern. Das Durchstöbern der Dokumente aus den 90er Jahren hat großen Spaß gemacht. Diesen Spaß möchten wir hier teilen und haben ein paar Artefakte zusammengetragen, die für den Förderverein „historisch“ bedeutsam sind.

Gründung

Erste Spuren im Archiv finden sich aus dem Sommer 1993, als eine Gruppe von Eltern und Lehrern die Grundzüge des Fördervereins skizzierte und Satzungen anderer Fördervereine verglich.

In der Gründungssitzung am 27.09.1993 wurde dann von den Gründungsmitgliedern Wolfgang Reckling, Andreas Lemke, Dieter Kellner, Rosemarie Jerichow, Kerstin Edelmann, Bernd Bültermann, Steffen Dietrich und Christel Richter die erste Vereinssatzung feierlich verabschiedet.

Als erster Vorstand wurden Herr Reckling als Vorsitzender, Herr Dietrich als stellvertretender Vorsitzender und Herr Lemke als Vereinskassierer gewählt.

Schon drei Wochen später wurde der Antrag zur Eintragung in das Vereinsregister beim Amtsgericht Potsdam eingereicht.

Erst acht Monate später, im Juni 1994 übersendete das Amtgericht die Eintragungsmitteilung. Der Verein „Freunde der Eigenherd-Schule“ war jetzt auch offiziell ein „e.V.“ unter der Registernummer VR 1194.

Bis zur Erreichung eines weiteren sehr bedeutenden Meilensteins dauerte es allerdings ganze 5 Jahre: die Anerkennung der Gemeinnützigkeit. Viele Briefwechsel waren notwendig, um Abgabenordnung, Vereinszweck und Anforderungen an die Satzung so überein zu bringen, dass schließlich am 28.07.1999 das Finanzamt Potsdam den lange ersehnten Freistellungsbescheid – und damit die Anerkennung der Gemeinnützigkeit – ausstellte.

Seitdem ist der Förderverein durchgängig als gemeinnützig anerkannt. Der Verein ist berechtigt, Zuwendungsbescheinigungen für Spenden und Mitgliedsbeiträge selbst auszustellen. Der umständliche Weg über durch die Gemeinde ausgestellte Zuwendungsbescheinigungen war Geschichte. Und gespendet wurde viel…

Vereinsarbeit

Schon auf der ersten Mitgliederversammlung am 22.11.1993 wurden die Grundzüge der Aufgaben des Fördervereins vorgestellt. Mit Ausnahme der „Traditionspflege“ sind die Schwerpunkte der Arbeit gleich geblieben und die Arbeitspläne 2023 bzw. 2024 ähneln denen von 1994 und 1995. Schon damals stand die finanzielle Unterstützung von Arbeitsgemeinschaften, Schulprojekten und des Schüleraustauschs mit Partnerschulen im Vordergrund.

Einen festen Platz im Arbeitsplan hatte schon in den Anfangsjahren die Organisation des Sommerfestes, das inzwischen über ein Herbst- zu einem Frühlingsfest geworden ist. Das Fest bot für Eltern und Schüler nicht nur die Gelegenheit, sich an zahlreichen Ständen zu vergnügen, sondern war auch immer eine wichtige Quelle für Spenden oder Einnahmen aus dem Verkauf von Getränken und Speisen.

Apropos Arbeitsgemeinschaften: im Schuljahr 1993/1994 unterstützte der Förderverein eine einzige Arbeitsgemeinschaft, im ersten ganzen Schuljahr des Bestehens 1994/1995 waren es schon drei (Fußball, Leichtathletik und Videotechnik). Über die 30 Jahre hat der Förderverein inzwischen mehr als 50 verschiedene musische und sportliche Arbeitsgemeinschaften unterstützt, mit so unterschiedlichen Themen wie Computer, Englisch, Jokeiba, Musical, Rezitatoren, Rockband („Bambule in der Schule“), Steinzeit, Taekwondo und Theater.

Die finanziellen Mittel des Fördervereins stammen aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und öffentlichen Zuschüssen. Auch die Einnahmen und Ausgaben haben sich rasant entwickelt. Wurde in den ersten Sitzungen über die Vergabe von Zuschüssen in einer Gesamthöhe von 3.000,- DM (ca. 1.500,-. EUR) beraten, freut sich der Förderverein in den letzten 10 Jahren über jährlich Einnahmen – und entsprechende Zuschüsse – i.H.v. 25.000 bis 30.000 EUR.

In den Zeiten vor Online Banking, Smartphone und Paypal war die „beleghafte Überweisung“ sehr unflexibel, weshalb der Vorstand 1996 beschloss, eine Handkasse einzurichten, mit der kleinere Ein- und Auszahlungen verwaltet wurden. Das erste Kassenbuch ist noch im Original vorhanden, alle Vorgänge wurden vorbildlich in den monatlichen Kassenabrechnungen aufgezeichnet.

Die wichtigste Säule des Fördervereins waren und sind natürlich die Mitglieder, also engagierte Eltern, Lehrer oder mit der Eigenherd-Schule Verbundene, die mit ihren Mitgliedsbeiträgen und Spenden die Förderarbeit erst möglich machen. Waren es im Herbst 1993 zunächst die acht Gründungsmitglieder, wuchs die Mitgliederzahl in den Hochzeiten auf über 250 aktive Mitglieder an. Heute freuen wir uns über mehr als 160 Mitglieder aus Kleinmachnow und Umgebung.

In Zeiten von Internet, Email und cloudbasierter Vereinssoftware beeindruckt die Vorstellung, dass die Mitgliederverwaltung in den Anfangsjahren rein papierbasiert und mit Hilfe der Deutschen Post erfolgte. Beim Durchblättern der Archive bleibt aber auch ein Schmunzeln nicht aus, wenn aus den Formularen von damals ein Hauch deutscher Bürokratiesprache weht.

Kreativität

Im Archiv finden sich auch viele Zeugnisse großer Kreativität, mit der Flyer, Einladungen oder Material zur Mitgliederwerbung gestaltet wurden. Die Einladung zum Herbstfest 1994 mit dem Titel „Aufgewacht!“ ist das erste „Werbematerial“, das von starrer Formularsprache abweicht.

Für die Festwoche zum 60-jährigen Bestehen der Schule im Jahr 1996 hat man sogar einen in Format und Inhalt schrägen Faltflyer entwickelt, der Lust auf Tanz, Sport und Spiel macht…

Letzlich habe auch die Schüler ihrer Kreativität freien Lauf gelassen. Die Titelblätter der vom Förderverein unterstützten Schülerzeitung „Hitzefrei“ dokumentieren auch eine gewisse „kritische“ Haltung gegenüber der Schule. Leider finden sich nach 1996 keine „revolutionären“ Spuren mehr im Archiv.

Dank

Beim Erstellen einen solchen Rückblicks beeindrucken nicht nur die vielen Meter Archivmaterial. Denn hinter jedem Dokument steckt ehrenamtliches Engagement. Für die enorme Arbeit in den letzten 30 Jahren gebührt allen großer Dank, die sich in offiziellen und inoffiziellen Rollen für den Förderverein eingesetzt haben. Der Förderverein lebt vom Ehrenamt. Mit engagierten Eltern und Mitstreitern wird vielleicht in 30 Jahren jemand unsere inzwischen digitalen Archive durchstöbern, und ebenso beeindruckt und erfreut sein, wie wir im Herbst 2023.